Child-Help ist aus der International Federation for Spina Bifida and Hydrocephalus oder IF (www.ifglobal.org) hervorgegangen. IF war und ist die weltweite Föderation aller nationalen Organisationen von Menschen mit Spina Bifida und Hydrocephalus und deren Familien. Sie ist eine internationale Föderation von Menschen mit den Behinderungen Spina Bifida und/oder Hydrocephalus (SB&H). Sie ist eine internationale Organisation für Menschen mit Behinderungen (I.DPO).
1992 organisierten IF-Präsident Björn Rundström und sein Vizepräsident Pierre Mertens einen erfolgreichen Workshop über Spina bifida und Hydrocephalus auf dem Weltkongress von Rehabilitation International in Nairobi. Dies war der erste zaghafte Schritt von IF in den globalen Süden. 1995 übernahm Pierre Mertens die Präsidentschaft von IF von seinem Vorgänger Björn Rundström. Um den großen Bedürfnissen der Gleichaltrigen in aller Welt gerecht zu werden, gründete er im Herzen von IF eine Abteilung namens IF-Child-Help.
In Zusammenarbeit mit dem Spina-Bifida-Team in Leuven organisierte IF-Child-Help Schulungen und ermutigte lokale Elterngruppen, sich selbst zu organisieren. IF-Child-Help fand in Norwegen und später in Schweden Ressourcen für seine Arbeit in Afrika. Um das europäische Netzwerk von IF weiter auszubauen, wurden Mittel aus Europa bereitgestellt.
IF-Child-Help begann mit Krankenhäusern und Rehabilitationszentren in Kenia, Tansania, Malawi, Sambia, Uganda und Sudan zu arbeiten. Mit jedem Projekt entstand eine Selbsthilfegruppe, die zu starken Organisationen heranwuchs, die für eine bessere und leichter zugängliche Versorgung und Behandlung in ihren Ländern kämpften. Zusammen mit diesen nationalen Behindertenorganisationen konnte IF-Child-Help den Bedürfnissen seiner Zielgruppe im globalen Süden eine Stimme geben.
IF-Child-Help baute zunächst hauptsächlich auf bestehenden Initiativen im Globalen Süden auf, um gemeinsam mit lokalen Partnern Wissen über die Behandlung und Pflege der Zielgruppe zu entwickeln.
Um auf die wachsende Nachfrage und den Bedarf im Globalen Süden zu reagieren, wurde Child-Help International 2006 zu einer unabhängigen Organisation mit Hauptsitz in Belgien und einem Regionalbüro in Dar es Salaam. Child-Help arbeitete weiterhin eng mit IF zusammen, dessen Präsident Pierre Mertens noch bis 2013 war. Nach seinem Ausscheiden aus der IF übernahm Pierre Mertens die Leitung von Child-Help International und gründete Niederlassungen in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Tansania und Italien. Der neue IF-Vorstand bat ihn, als Global Ambassador weiterhin für IF weltweit zu werben.
Ganz im Sinne von IF bezieht Child-Help International seine Zielgruppe aktiv in seine Politik ein und unterstützt und stärkt die Arbeit der repräsentativen Organisationen. Sie ermutigt sie, Mitglied der IF zu werden, und übernimmt gegebenenfalls auch den IF-Mitgliedsbeitrag, wenn dies ein Problem darstellen würde.
IF und Child-Help haben viele Gemeinsamkeiten, da sie gemeinsam zu globalen Akteuren herangewachsen sind, die die gleiche Zielgruppe bedienen. Ihre Missionen und Visionen sind die gleichen. Child-Help erkennt IF als die globale Organisation an, die die Stimmen von Menschen mit Spina bifida und Hydrocephalus vertritt. Child-Help konzentriert sich mehr auf die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Spina bifida und Hydrocephalus im globalen Süden. Child-Help ergreift gemeinsam mit der Zielgruppe und professionellen Gesundheitsdienstleistern Initiativen, um Pflege und rechtzeitige Behandlung im Globalen Süden zugänglich zu machen.
Child-Help wurde zum Experten für die Umsetzung des globalen Wissens über Spina bifida und Hydrocephalus in praktikable Lösungen für die Zielgruppe im Globalen Süden. Dieses Wissen ist dynamisch und muss ständig auf den neuesten Stand gebracht werden. Im Bereich der Neurochirurgie arbeitet Child-Help International mit Netzwerken von Chirurgen wie PAPSA, AFNS, GAPSBIF und INGOs wie Cure ne NeuroKids zusammen.
Um eine rechtzeitige Behandlung von Spina bifida und Hydrocephalus im globalen Süden zu ermöglichen, hat Child-Help begonnen, die fehlende medizinische Ausrüstung zu importieren und zu spenden, um die Zielgruppe zu behandeln.
Child-Help hat bereits zur chirurgischen Behandlung von rund 100.000 Kindern mit Spina bifida und Hydrocephalus beigetragen.
Die Versorgung zugänglich zu machen bedeutet manchmal, weniger, aber besser zu tun. Der Zugang zur Versorgung für die Zielgruppe kann nur verbessert werden, wenn sie für den Patienten und die Gesellschaft erschwinglich bleibt.
So hat Child-Help beispielsweise ein erschwingliches Nierenrettungs- und Kontinenzprogramm für Spina bifida entwickelt. Child-Help initiierte und trug zur Entwicklung von ETV/CPC bei, einer alternativen Behandlung für Hydrocephalus.
Um Eltern auf dem Weg zur Behandlung unterzubringen und zu unterstützen, entwickelte Child-Help Unterkünfte in der Nähe von Referenzkrankenhäusern. Bereits 16 Houses of Hope von Vietnam über Afrika bis Guatemala bieten den Eltern neben der Unterbringung auch Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder.
Child-Help hat mit seinen Partnern weltweit gezeigt, dass die Betreuung unserer Zielgruppe auch im Globalen Süden möglich ist. Als Ergebnis haben wir eine Gruppe gesunder Erwachsener mit Spina bifida & Hydrocephalus, die überlebt haben und ein würdiges Leben führen.
Child-Help fördert die Primärprävention von NTDs durch Nahrungsergänzung und Anreicherung von Grundnahrungsmitteln. Child-Help unterstützt in Zusammenarbeit mit der Bo Hjelt Foundation die wissenschaftliche Erforschung der Ursachen von Spina bifida und Hydrocephalus und die Verbesserung der Behandlung im globalen Süden.
Child-Help finanzierte all dies hauptsächlich durch Spendenaktionen bei Einzelspendern aus Europa.
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, möchte Child-Help International seine Einnahmen diversifizieren, indem es sich auf nationale und internationale Strukturzuschüsse, Stiftungen und Unternehmensfonds stützt. Child-Help möchte mit nationalen und internationalen NRO im Rahmen eines mehrjährigen Programms zusammenarbeiten, um seinen Auftrag zu erfüllen.
