Zurück zur Übersicht

25. Oktober: Welt Spina Bifida und Hydrocephalus Tag

Die vorhandenen Zahlen liefern zudem ein verzerrtes Bild, da wir nicht wissen, wer überhaupt behandelt wird oder ob es vielleicht eine vorgeburtliche Diagnostik und daraus resultierende Schwangerschaftsabbrüche gibt.

Auch in Deutschland kommen Schätzungen zufolge 700 bis 1.000 Babys pro Jahr mit Spina bifida zur Welt. Trotzdem ist bisher wenig über diese angeborenen Behinderungen bekannt. Der Welt Spina Bifida & Hydrocephalus Tag möchte daher weltweit das Bewusstsein stärken und sich für Prävention einsetzen. Verschiedene Aktionen machen am 25. Oktober auf die Rechte der Menschen aufmerksam, die mit Spina bifida oder Hydrocephalus leben.

Prävention für nur drei Euro im Jahr

Die beste Vorbeugung ist die Versorgung von Frauen bereits vor und während der Schwangerschaft mit ausreichend Nährstoffen, besonders mit Folsäure. Eine gute Versorgung mit Folsäure reduziert das Risiko, ein Kind mit einem sogenannten Neuralrohrdefekt zu bekommen, deutlich um etwa 70 Prozent. In den afrikanischen Ländern können wir mit nur drei Euro eine Frau ein ganzes Jahr lang mit ausreichend Folsäure versorgen.

 

Spina bifida – lebenslange Komplikationen

Kommt ein Kind mit Spina bifida zur Welt, muss es möglichst schnell operiert werden, um das Loch in seinem Rücken zu schließen. Trotz der Operation ist Spina bifida bis heute nicht heilbar, die Kinder müssen ein Leben lang mit ihrer Behinderung umgehen.

Durch den Defekt im Rückenmark arbeiten die Nervenstränge nicht wie bei gesunden Menschen. Häufigste Folge ist die fehlende Kontrolle über Blase, Darm und Beine. Hier hilft Child-Help mit Aufklärung und Trainings zum Kontinenzmanagement für Kinder und Eltern sowie mit Physiotherapie. Bereits nach wenigen Tagen Training sind die Kinder trocken und sauber – dies heißt die Möglichkeit auf Schulbildung und damit die Aussicht auf ein späteres eigenes Einkommen, aber vor allem ermöglichen wir den Kindern soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Hydrocephalus – ein Shunt hilft effektiv

Eine häufige Folge von Spina bifida ist die Entwicklung eines Hydrocephalus. Dabei sammelt sich Gehirnflüssigkeit im Kopf an, die nicht abfließen kann. Druckschmerz und Fehlentwicklungen können als Konsequenz entstehen.

Ein Hydrocephalus kann durch eine Shunt-Operation effektiv behandelt werden. Dabei wird ein Röhrchen unter der Schädeldecke eingesetzt, das die überschüssige Gehirnflüssigkeit in den Bauch ableitet. Je früher diese Operation vorgenommen wird, desto besser die Entwicklungschancen für das Kind. Im vergangenen Jahr wurden von Child-Help Deutschland über 1.341 Shunts finanziert.