Kenia

Kenia

Kenia ist eines der Schwerpunktländer von Child-Help. In Ostafrika arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen und beschäftigen eine eigene Landesvertreterin. So stellen wir sicher, dass unsere Hilfe bei der Zielgruppe ankommt und wirkt.

Inzwischen ist Kenia eines der Schwerpunktländer von Child-Help. Seit August 2021 unterhält Child-Help in Kenia ein eigenes Länderbüro und beschäftigt mit Juliana Auma eine eigene Landesvertreterin im ostafrikanischen Land. Child-Help Deutschland hat die Ausstattung des Büros finanziert und bezahlt das Gehalt der Landesvertreterin.

Mit mobilen Teams bis an die somalische Grenze

In Kenia kooperiert Child-Help mit BethanyKids. Dieses Krankenhaus ist auf die vollständige Versorgung und Betreuung von Kindern mit Spina bifida und/oder Hydrocephalus spezialisiert. Es ist DIE Anlauf- und Informationsstelle für Kenia und ganz Ostafrika.

90% der Patient*innen von BethanyKids leiden an Spina bifida und/oder Hydrocephalus. Mit mobilen Krankenhäusern können wir Kindern bis hin zur somalischen Grenze helfen, auch mit Trainings: Sowohl Kinder als auch Eltern und professionelle Pflegekräfte werden in den mobilen Krankenhäusern geschult.

Starkes Netzwerk aus Elterngruppen

Außerdem haben wir in Kenia ein Netzwerk aus regionalen Elterngruppen gegründet. Unter dem Namen Spina bifida & Hydrocephalus Association Kenya (SHAK) sind diese Elterngruppen ein auf nationaler Ebene eingetragener Verein, der inzwischen in 16 Regionen Kenias aktiv ist und sich zu einer nationalen Organisation für Menschen mit Behinderungen entwickelt hat. Dies war auch durch die finanzielle Unterstützung von Child-Help International möglich.

Child-Help unterstützt die Elterngruppen; geleitet werden sie jedoch von den Eltern selbst. Damit gewährleisten wir, dass unsere Hilfe direkt bei der Zielgruppe ankommt, sie akzeptiert und angenommen wird und somit die gewünschte Wirkung entfalten kann.

Kijabe: Erstes House of Hope in Afrika

Die Krankenhäuser in Kenia sind überlastet, die Aufenthalte dort müssen auf ein Minimum beschränkt werden. Der Transport in den vollbepackten Kleinbussen ist sehr gefährlich und kostet ein Vermögen für die Eltern – viele Kinder bekommen so nach ihren Operationen keine Nachsorge.

2014 wurde daher in Kijabe, 45 Kilometer nördlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi, das erste von Child-Help finanzierte Haus der Hoffnung (House of Hope) in Afrika gegründet. Dies geschah auf Initiative von SHAK und Juliana Auma mit Unterstützung von Child-Help.

Hier werden Kinder und Eltern vor und nach einer Operation betreut. Außerdem informiert das geschulte Personal die Kinder und Eltern genauestens über die körperlichen Beeinträchtigungen. Kinder und Eltern werden in wichtigen Pflegemethoden wie dem Kontinenz-Management geschult. So erlernen sie den bestmöglichen Umgang mit ihrer Behinderung und bekommen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, Bildung und soziale Teilhaben. Das House of Hope selbst wird von den Eltern geleitet.

900 Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt

Im September 2021 konnte Child-Help durch seine Partnerorganisation Spina Bifida and Hydrocephalus Association Kenya (SHAK) zahlreiche Familien in Kenia mit Nahrungsmittelpaketen beliefern. Die Pakete wurden durch Spenden aus Deutschland finanziert.

Die Hilfe war aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen notwendig geworden. Annähernd 99 Prozent der armen Stadtbevölkerung in Kenia arbeiten als Tagelöhner und leben von der Hand in den Mund. Durch den Lock-Down konnten sie keiner Tätigkeit mehr nachgehen und hatten dementsprechend keinerlei Einkünfte mehr.

Neue Landesvertreterin in Kenia: „Ich habe eine hohe Motivation, mich zu engagieren.“

Seit August 2021 arbeitet Juliana Auma als Landesvertreterin Kenia für Child-Help. Ihr Weg zu uns ist auch ein ganz persönlicher: Ihre Tochter kam mit Spina bifida (offenem Rücken) zur Welt und entwickelte zusätzlich einen Hydrocephalus (Wasserkopf). Anstatt nach dieser Diagnose zu resignieren und passiv auf Hilfe zu hoffen, gründete Juliana Auma 2002 die Elterngruppe SHAK (Spina Bifida and Hydrocephalus Association of Kenya), die inzwischen in 16 Regionen Kenias aktiv ist und sich zu einer nationalen Organisation für Menschen mit Behinderungen entwickelt hat. Im Interview spricht Juliana Auma über ihre Pläne als Child-Help-Landesvertreterin und die größten Herausforderungen für Kinder mit Spina bifida und/oder Hydrocephalus in Kenia.