Shunt-Operationen – Ein lebensrettendes Projekt von Child-Help
Ein Kind mit Hydrocephalus benötigt eine sofortige Behandlung und umfassende Pflege, damit es sich schmerzfrei und altersgerecht entwickeln kann.
Was ist Hydrocephalus?
Jedes Jahr werden weltweit schätzungsweise 600.000 bis 900.000 neue Fälle von Hydrocephalus (Wasserkopf) diagnostiziert – die meisten davon im Globalen Süden.
Ein Hydrocephalus entwickelt sich, wenn die Flüssigkeit, die das Gehirn kontinuierlich produziert, nicht richtig ablaufen kann. Jeden Tag produziert unser Gehirn über einen halben Liter Flüssigkeit, die normalerweise in den Blutkreislauf gelangt. Ist der Abfluss blockiert, wird die Flüssigkeit weiterhin produziert, was bei kleinen Kindern zu einer drastischen Vergrößerung des Kopfes führt, da deren Schädel noch elastisch ist. Der dadurch entstehende Überdruck kann schwerwiegende Folgen haben, wie starke Schmerzen, Krämpfe, Blindheit oder im schlimmsten Fall sogar den Tod.
Ursachen und Herausforderungen im Globalen Süden
Die häufigsten Ursachen für Hydrocephalus im Globalen Süden sind Infektionen, Hirnblutungen durch niedriges Geburtsgewicht, mangelhafte hygienische Bedingungen bei der Geburt sowie Mangelernährung, insbesondere Folsäuremangel, während der Schwangerschaft. Hydrocephalus tritt auch häufig als Folge von Spina bifida auf. Diese Faktoren, gepaart mit der mangelnden medizinischen Infrastruktur, erschweren den Zugang zu lebensnotwendiger Behandlung in vielen Ländern.
Hydrocephalus ist behandelbar: Shunts – eine lebensrettende Lösung
Ein Shunt ist ein kleiner, medizinischer Schlauch, der unter der Schädeldecke implantiert wird und überschüssige Gehirnflüssigkeit aus dem Schädel ableitet. Der Shunt führt die Flüssigkeit zu einer anderen Stelle im Körper, meist in den Bauchraum, wo sie vom Körper absorbiert wird. Dadurch wird der gefährliche Druck auf das Gehirn reduziert, was das Risiko schwerwiegender Komplikationen minimiert. Die rechtzeitige Implantation eines Shunts ermöglicht es den betroffenen Kindern, sich altersgerecht und ohne Schmerzen zu entwickeln.
In Ländern wie Deutschland kostet ein Shunt zwischen 800 und 1.600 Euro, doch für viele Familien im Globalen Süden, die mit weniger als 1 Euro pro Tag auskommen, ist das unerschwinglich. Daher hat Child-Help das Shunt-Projekt ins Leben gerufen, um diesen Kindern zu helfen. Child-Help verwendet den Chhabra-Shunt, der in Indien produziert wird und nur 47 Euro kostet. Vergleichsstudien haben gezeigt, dass dieser Shunt ebenso effektiv ist wie teurere Modelle.
Das Shunt-Projekt von Child-Help
Child-Help beschafft nicht nur kostengünstige Shunts für seine Partnerorganisationen, sondern unterstützt auch die Ausbildung von Neurochirurgen in den betroffenen Ländern, damit diese die notwendigen Operationen vor Ort durchführen können. Diese doppelte Strategie – Bereitstellung von Shunts und Ausbildung lokaler Fachkräfte – ist entscheidend, um eine nachhaltige medizinische Versorgung sicherzustellen. Durch die Ausbildung von Neurochirurgen wird die Abhängigkeit von ausländischen Ärzten verringert und gleichzeitig die lokale Gesundheitsinfrastruktur gestärkt.
Alternative Behandlungsmethoden: Endoskopische Drittventrikulostomie (ETV)
Neben der Shunt-Implantation unterstützt Child-Help auch die endoskopische Drittventrikulostomie (ETV), eine minimalinvasive Methode, bei der ein natürlicher Bypass im Gehirn geschaffen wird, um die Flüssigkeit abzuleiten. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn der Hydrocephalus durch eine Blockade im Gehirn verursacht wird. Im Gegensatz zum Shunt, der ständig überprüft werden muss, bietet ETV eine dauerhafte Lösung ohne die Risiken einer Infektion oder eines Shunt-Versagens, ist aber nicht für jeden Hydrocephalus geeignet.
Spenden und Wirkung: Ihre Unterstützung ist entscheidend
Jede Spende an Child-Help hilft, Kindern mit Hydrocephalus den Zugang zu lebensrettenden Shunt-Operationen zu ermöglichen. Jeder gespendete Betrag trägt dazu bei, einem weiteren Kind die Chance auf ein gesundes und schmerzfreies Leben zu schenken. Die Operationen sind relativ einfach durchzuführen, doch gerade in den Ländern des Globalen Südens bestehen besondere Herausforderungen, wie ein erhöhtes Risiko von Infektionen nach der Operation. Child-Help arbeitet eng mit lokalen medizinischen Teams zusammen, um diese Risiken zu minimieren und eine hochwertige Nachsorge sicherzustellen.
Mit Ihrer Unterstützung kann Child-Help weiterhin vielen Kindern helfen, die ohne diese lebenswichtige Behandlung keine Chance auf eine bessere Zukunft hätten. Gemeinsam können wir das Leben dieser Kinder nachhaltig verändern, indem wir nicht nur Shunts bereitstellen, sondern auch die Ausbildung von Neurochirurgen fördern, um langfristig die medizinische Versorgung vor Ort zu verbessern.
